Ob weltwirtschaftlich, gesellschaftlich oder technologisch, es wirkt aktuell mehr als ein Disruptionsfaktor im Mittelstand.
Das merken wir auch bei unseren Kunden.
Unsicherheit durch Konflikte, Verknappung und Teuerung von Ressourcen, eine alternde Gesellschaft mit neuen Arbeitsmodellen, aber auch neue Technologien, die rasend schnell Arbeits- und Denkprozesse neu strukturieren, disruptieren den Markt in einer in den letzten Jahrzehnten kaum gesehenen Geschwindigkeit.
Zusätzlich stecken Unternehmen und Arbeitsmarkt noch die „Digitalisierung“ ihrer Prozesse und Vertriebswege in den Knochen. Oder eben auch nicht, denn laut dem digitalen Intensitätsindex der Bundesnetzagentur konnten 2023 noch etwa 40% der kleinen und 20% der mittelgroßen Unternehmen im deutschen Mittelstand nur eine niedrige digitale Intensität ihrer Prozesse und Infrastruktur aufweisen.
So oder so sind die Zeiten des „Stillhaltens“, der „German Cautiousness“, vorbei. Jetzt ist „Adaption“ und „Innovation“ gefragt, und zwar kontinuierlich, um nicht nur mitzuhalten, sondern sich einen echten Marktvorteil zu verschaffen.
Also eine echte NEUAUSRICHTUNG, denn zu lange haben wir eben das nicht getan.
Wie können mittelständische Unternehmen also den aktuellen Herausforderungen begegnen und ihre Geschäftsmodelle, Prozesse und internationalen Strategien anpassen? Ein paar Ansätze:
1. Gezielter Umgang mit weltwirtschaftlichen Unsicherheiten
Unsichere Lieferketten und Absatzmärkte, Zollerhöhungen und ähnliche Herausforderungen benötigen eine Stabilisierungsstrategie. Was können Unternehmen also tun?
Diversifizierung von Lieferketten
- Reduzieren Sie Abhängigkeiten, auch von Dienstleistern!
- Sind Sie im produzierenden Gewerbe? Dann diversifizieren Sie Ihre Beschaffung für Ihre Produktion! Am besten durch die Verlagerung in preis- und bereitstellungsstabile Länder. Im Idealfall so nah an Ihrem Markt wie möglich.
- Bauen Sie gerade in exportstarken Industrien zeitnah alternative Absatzmärkte auf (z. B. Südostasien, Afrika, Lateinamerika)!
Lokalisierung der Produktion
- Verlagern Sie Produktionskapazitäten wieder näher an Ihre Kernmärkte („Nearshoring“)!
- Adaptieren Sie dies auch für Dienstleistungen, denn so diversifizieren Sie nicht nur wichtige Teilelieferungen, sondern holen sich auch Know-How wieder näher ans Unternehmen!
2. Nutzung neuer Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI)
„Be ahead of the curve“. Das sagen wir uns so oft selbst bei digital rapids. Wir dürfen hier unternehmerisch einfach keine Zeit verlieren. Für 5-10 Jahres Technologiestrategie-Ausarbeitungen hat niemand Zeit. Das ist unsere aufrichtige Überzeugung. Und wenn doch, dann sollten wir dringend parallelisieren. Wie können neue Technologien sowohl kurzfristig und pragmatisch bestehende Prozesse verbessern als auch neue Produkte und neues Business unterstützen?
Prozessverbesserungen und Effizienzengewinnung
- Investieren Sie in Prozessautomatisierung, z.B. in Verwaltung und Kundenservice (z. B. Chatbots, Dokumentenverarbeitung, Self-Service Portale)! Aber auch in der Logistik und in ihren Vertriebskanälen. Digitalisieren Sie ihr Supply Management (z.B. durch ein digitalisiertes Lager) und ihren Vertrieb. Nutzen Sie bei Produkten und Maschinen Augmented Reality als Kundenservice! Automatisierung und Digitalisierung ist nicht gleich weniger persönlich. Richtig aufgesetzt, ist beides schneller, produktnaher und geht sogar besser auf den Kunden ein.
- Setzen Sie KI sinnvoll in der Produktion und Produktgestaltung ein, z.B. mit Rapid Prototyping, Predictive Maintenance oder in der Qualitätssicherung! Sichern Sie alte Legacy Prozesse mit KI und reduzieren Sie so Aufwände, um diese in neue Projekte zu investieren! Das treibt unsere Wirtschaft voran.
Daten, Daten, Daten
- Arbeiten Sie mit der richtigen ERP -und CRM-Infrastruktur. Entwickeln Sie auf Basis von Kundendaten. „User- oder Customer-Centricity“ ist der Schlüssel.
- KI kann mittlerweile Markt- und Szenario-Analysen unterstützen. Nutzen Sie dies zur besseren Bewertung und Positionierung!
Investieren Sie in ihre Mitarbeiter
- Bauen Sie unbedingt jetzt interne Kompetenzen auf, nicht nur mit Zertifikaten und Theorie, sondern mit Realprojekten! Stärken Sie Data-Literacy und KI-Know-How aus der Praxis!
- Kooperieren Sie mit Hochschulen, gestalten Sie gemeinsame Projekte und holen Sie sich so auch zusätzlich neue Kollegen an Bord, die digital und mit KI „großwerden“!
- Investieren Sie in die richtige Führung, menschlich und fachlich, um die Themen, die anstehen, richtig zu sortieren und zu operationalisieren!
Holen Sie sich externes Know-How
- Sie bilden Ihre Mitarbeiter bereits aus? Benötigen aber sofort Impact? Tun Sie sich mit externen Experten zusammen!
- Gerade für größere Unternehmen spannend: „Venture Clienting“, also Innovation durch Kooperation. Ambitionierte Start-ups, die wirklich “ahead of the curve“ sind, können in Kooperation die Neuausrichtung boosten.
3. Schaffung organisatorischer Resilienz und Innovationskultur
- Bauen Sie agile Strukturen auf! In ihren Systemen, in ihrer Organisation, in ihrer Strategie und Projektroadmap. Nur wer schnell auf Veränderungen zu reagieren weiß, wird den Markt optimal für sich nutzen können.
- Fördern Sie eine Innovationskultur: „Make Mistakes!“ Lassen Sie Fehler zu, nur so kann eine Organisation lernen. „Continuous Testing and Improvement”: testen Sie ständig neue Ideen und fördern Sie intern die unternehmerische „Start-up“ Kultur!
- Nutzen Sie staatlicher Förderprogramme für Digitalisierung, Energieeffizienz und Innovation!
- Nutzen Sie Ihre Vorteile als Familienunternehmen konsequent, aber halten Sie Ausschau nach einem kapitalstarken Partner (Private Equity, Kooperationspartner, Geschäftsbank), der Ihnen helfen kann auch bei Innovations-Investitionen mit dem börsennotierten Wettbewerb mitzuhalten!
Um der aktuellen Disruption erfolgreich zu begegnen, braucht es eine gute Mischung an Maßnahmen, weltwirtschaftliche Weitsicht und technologische Offenheit. Vor allem aber die Bereitschaft, dauerhaft flexibel auf Veränderungen zu reagieren und auch zu investieren.
Unserer Erfahrung nach geht das am besten mit einem frischen Blick von außen. Keine Stagnation, sondern nach vorne gerichtete Transformation mit dem richtigen Know How, fachlich und in der Führung, mit einem „Getting things done“ Mindset. Interim Manager bieten hier oft den unbelasteten und genau passenden Vorteil und Zugang zu Erfahrung und Fachwissen. Sie transformieren und brechen Change Barrieren auf, über eine gewissen Zeitperiode und so lange bis das feste Team im Unternehmen entsprechend befähigt wurde.
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